Antiochia ad Cragum in Kilikien

 

 

     
 

 

Der Burgberg  
   

Der Name der Stadt, lateinisch Antiochia ad Cragum, (übersetzt: Antiochia an den Klippen) geht auf die Lage der Stadt zurück: hoch über dem Meer auf steilen Felsklippen.

 
   

 
An der Kolonnadenstraße  
   

Die Stadt war in erster Linie auf dem bis zum Meer herunter reichenden, abschüssigen Gelände errichtet. Trotz der Tatsache, dass die Stadt an der Küste liegt, befindet sich sein Zentrum mehrere hundert Meter über dem Meeresspiegel und war von mehreren Seiten von Klippen und Steilhängen gegen Angriffe geschützt. Der Bereich der Stadt, in dem die alte Architektur noch erhalten ist, liegt innerhalb der Grenzen der modernen Dorf Güney und nimmt eine Fläche von über 24 ha ein. Die Akropolis belegt den höchsten bewohnten Punkt und erlaubte einen Blick auf das Stadtzentrum.

 
   

 
Stadttor am Ende der Kolonnadenstraße  
   

Das Zentrum der Stadt mit einer Säulenstraße, Agora, Thermen, Tempeln und Kirchen liegt hoch am Hang über dem Meer, umgeben von ausgedehnten Nekropolen. Nahm man lange an, die Stadt sei eher unbedeutend und nur oberflächlich romanisiert gewesen, so mehren sich in den letzten Jahren die Anzeichen dafür, dass Antiochia wichtiger und reicher war als vermutet. Im Jahr 2012 legten Archäologen der University of Nebraska hier zum Beispiel ein etwa 150 Quadratmeter großes Mosaik aus der Zeit um 300 n. Chr. frei.

 
   

 
Römisches Bad  
   

Gegründet wurde die Stadt wahrscheinlich Mitte des 1. Jahrhunderts n. Chr. von König Antiochos IV. von Kommagene (38–72 n. Chr.), nachdem Claudius ihm 41 n. Chr. die Kontrolle über das Raue Kilikien anvertraut hatte. Seit 72 n. Chr. gehörte sie zur neuen römischen Provinz Cilicia, vom Anfang des 4. Jahrhunderts bis ins 7. Jahrhundert zur Provinz Isauria. Es wird angenommen, dass auch Antiochia ad Cragum einer der Stützpunkte der kilikischen Seeräuber war. Die sogenannten Kilikischen Seeräuber waren eine im gesamten Mittelmeerraum operierende Seemacht, die vom 2. Jahrhundert v. Chr. bis zu ihrer Unterwerfung durch Gnaeus Pompeius Magnus 67 v. Chr. vor allem das östliche Mittelmeer beherrschte.

 

 

 
 
7 Meter langer Außenpool, rundherum ein abgedecktes Mosaik  

 

 

Im Jahr 2002 wurden durch Zufall von einem amerikanischen Archäologen auf einem frisch gepflügten Feld einige Stücke eines Mosaiks gefunden. Zu dieser Zeit gab es nicht genug Geld in den örtlichen Museen, um Ausgrabungen zu beginnen. Zehn Jahre später, 2012, legten Archäologen der University of Nebraska ein etwa 150 Quadratmeter großes Mosaik aus der Zeit um 300 n. Chr. frei. Überraschend ist der gute, z. T. nahezu makellose Zustand. Es betont die reinen römischen Charakter dieser Stadt. Das Mosaik umrahmt den 7 Meter langen Außenpool einer römischen Badeanlage. Es zeigt große Quadrate mit verschiedenen geometrischen Mustern auf weißem Untergrund. Umrandet war der Platz von flankierenden Säulengängen. Die Fläche des Mosaiks ist so groß, dass es erst ein Jahr später gänzlich freigelegt werden konnte. Die amerikanischen Archäologen vermuten, dass es den dekorativen Eingang zum angrenzenden Badehaus bildete. Zum Schutz wurde das Mosaik nach genauester Untersuchung und Dokumentation mit Planen abgedeckt und mit Sand zugeschüttet. Man darf auf weitere Ergebnisse von Ausgrabungen gespannt sein. Im Juni 2015 wurden Strukturen eines Bouleuterions (Rathaus) entdeckt, das in den kommenden Ausgrabungskampagnen wohl gänzlich freigelegt werden wird.

 

 

 

 

Gebäudereste unterhalb des Stadttores

 
   
 
Der Burgberg  
   
 
Der Burgberg  
   
 
Die Burg  
   
 
Versteckter Hafen unterhalb der Burg  
   
 
Einfahrt zum Hafen    
     
     
Fotos: @chim, Monika P.    
Text: Wikipedia u.a.