Korasion in Kilikien

 

 

     
 

 

Die heute verlandete und überbaute Hafenbucht  
   

Korasion war eine römisch-frühbyzantinische Hafenstadt an der Stelle des heutigen Atakent. Die ehemalige Hafenbucht von Korasion ist heute fast vollständig vom modernen Ort Atakent (früher Susanoğlu) überbaut und nur wenige Reste der antiken Bauten sind noch sichtbar.
Die Berghänge an der heute verlandeten natürlichen Hafenbucht waren schon in frührömischer Zeit besiedelt. Davon zeugen die Funde von mittelkaiserzeitlichen Häusern. Die Besiedlung war jedoch nie zu einem Ort zusammengewachsen, möglicherweise verödete der Ort im 3. Jahrhundert wieder.

 
   

 
Kümmerliche Reste des Aquäduktes  
   

Der Hafen wurde zu Zeiten der römischen Kaiser mit einer turmbewährten, knapp einen Meter starke Stadtmauer umgeben, von der nur noch wenige Reste sichtbar sind. Im Westen standen zwei dreischiffige Basiliken, außerhalb des Ortsbereiches fanden sich Nekropolen mit Felsgräbern und freistehenden Sarkophagen, einzelne Häuser und eine Ölpresse. Die Quader der Stadtmauern wurden in den 1940er Jahren zum Bau einer Mole abgetragen. Zu einem Bäderkomplex führte ein Aquädukt, von dem heute, zwischen Bäumen, Bauschutt und Gerümpel nur noch kümmerliche Reste vorhanden sind.

 
   

 
Rest antiker Bebauung  
   

Nach einer Bauinschrift am Osttor wurde die Stadt von Flavius Uranios, dem Statthalter der römischen Provinz Isauria, zwischen 367 und 375 n. Chr. in der Regierungszeit der Kaiser Valentinian I., Valens und Gratian neu gegründet.

 
   

 
Rest antiker Bebauung  

 

 

Der Ort hat nie den Status einer Polis erlangt, muss aber ausweislich zahlreicher gefundener Inschriften im 7. Jahrhundert zu einiger Bedeutung gekommen sein.

 

 

 
 
Fundamente antiker Häuser am Südhang des ehemaligen Hafens  

 

 

Aus späterer Zeit gibt es keine archäologischen Zeugnisse mehr. Bereits im 10. Jahrhundert wird der Ort als in Ruinen liegend beschrieben.

 
     
     
Fotos: @chim    
Text: Wikipedia u.a.