Choma

 

     
 

 

Der verbliebene Siedlungshügel  
   

So wenig wie von der antiken lykischen Stadt Choma übrig geblieben ist, so wenig ist über sie bekannt. Die spärlichen Reste der Stadt befinden sich auf einem Hügel, 17 km südlich von Elmali in der gleichnamigen Ebene beim heutigen Dorf Hacımusalar. Der 300 x 350 Meter messende Hügel erhebt sich 13 Meter über das Niveau der Ebene.

Choma gehörte zum Lykischen Bund. In der römischen Kaiserzeit, als die Stadt Teil der Provinz Lycia et Pamphylia war, wird es bei Plinius und Ptolemäus erwähnt. Es gibt Münzen aus dem 1. Jahrhundert v. Chr. und der Zeit Gordians III. Im 2. Jahrhundert n. Chr. spendete der Euerget Opramoas von Rhodiapolis der Stadt 7000 Denare für eine Stoa und einen Kaisertempel.

 
   
 
Der Stadthügel  
   

Im Jahr 1993 begann die Archäologin Ilknur Özgen von der Bilkent Universität Ankara mit der systematischen Erforschung des Hügels. Inschriften gaben Hinweise darauf, dass es sich um Überreste der antiken lykischen Stadt Choma handelt.

 
   

 
Der Hügel in der Ebene  
   

Der überlieferte Wohlstand der Siedlung in der Antike war zu einem großen Teil auf seine strategische Lage an einer Hauptverkehrsachse durch das Hochland bis zur lykischen Küste zurückzuführen. Wohl aber auch auf seine reiche Umgebung, die gut bewässerten landwirtschaftlichen Flächen sowie ausgezeichnete Jagd- und Fischereigründe bot.

Die Stadt lag bis vor kurzem am Ufer eines großen Sees, der in den letzten 30 Jahren gänzlich entwässert wurde. Die umliegenden Berge und die Ebene waren mit dichten Zedernwäldern bewachsen. Der schon von Plinius erwähnte, in der Zwischenzeit ebenfalls verlandete Fluss Aedesa speiste den See mit Wasser aus dem Taurus.

 
   

 
Sondierungsgrabung  
   

Bei Ausgrabungen im Jahr 2012 entlang der südlichen Hang des Hügels wurde eine massive Stützmauer an seiner Basis entdeckt, die eine vermutlich ebene Fläche begrenzt, die sich nach Süden hin in Richtung eines vermeintlichen Badehauses erstreckt.

 

 

 

 

Die Nordseite im September 2015

 
   

Ausgrabungen an der Nordseite des Hügels haben eine Bebauung aufgedeckt, die sich, beginnend mit der frühen Bronzezeit, in mehreren Bauphasen bis in die frühe Eisenzeit erstreckt. Die erhaltenen Baureste belegen eine Besiedlung bis in die späte römisch- byzantinische Zeit und darüber hinaus.

 

Die anfänglichen Ausgrabungen im Jahr 1994 konzentrierten sich hauptsächlich auf der Spitze des Hügels. In erster Linie wurden hier Beweise für spätrömische und byzantinische Aktivität freigelegt, darunter zwei Kirchen. Die zentrale Kirche wie auch die Westkirche zeigen drei Bauphasen. Beide Kirchen sind von zahlreiche Gräber umgeben.

 

 

 
   

Um nach Choma zu gelangen fahren Sie von Finike kommend auf der Nationalstraße D635 bei Düdenköy etwa 5 km vor Elmalı Richtung Beyler / Hacımusalar ab. Nach 10 km ist kurz vor dem Dorf Hacımusalarder der Hügel erreicht.

 
     
     
Fotos: @chim    
Quelle: Wikipedia u.a.