Antike Theater in der Türkei
 
Sillyon

 

     
 

 

   
Weitere Namen: Syllaion, Sylleion
Römische Provinz: Pamphylien
Lage: Asar, Landkreis Serik, Provinz Antalya
Fassungsvermögen: ca. 2.200 Zuschauer
Maße: ø cavea: 60 m
ø orchestra: unbekannt
 
   

Das (hellenistische) Theater von Sillyon wurde im 2. und 3. Jh. n. Chr. unter römischer Herrschaft umgebaut. Nach einem Erdbeben 1969 rutsche der Hang ab, das Bühnenhaus stürzte in der Tiefe. Das danebenliegende Odeon verschwand ganz.

 
   
Die Geschichte von Sillyon:  

Von Sillyon weiß man aus der Geschichte recht wenig. Die Überreste der Stadt dokumentieren aber eine Jahrtausende währende Geschichte.

Sillyon wurde wahrscheinlich vor etwa 3000 Jahren gegründet. Nach den Trojanischen Krieg hatten sich Teile des griechischen Heeres verselbstständigt und gründeten überall im östlichen Mittelmeer Siedlungen, so auch die Städte Aspendos und das in Sichtweite liegende Perge. In einer Überlieferung wird berichtet, der sagenumwobene Seher Mopsos sei an der Gründung der Stadt beteiligt gewesen.

Erste Erwähnung fand Sillyon in den Schriften des Geographen Skylax im vierten Jahrhundert vor Christus. Alexander der Große marschierte im Jahre 333 v. Chr. in Sillyon ein und stationierte dort wichtige Truppenteile. Später wurde die Stadt zur Verteidigung massiv ausgebaut. In der wechselvollen Geschichte der Stadt erlebte sie immer wieder Blütezeiten. In Sichtweite zum Meer und dem nahen Perge muß die Stadt von erheblicher strategischer Bedeutung gewesen sein. Sie gehörte neben Aspendos, Perge und Attaleia (heute Antalya) zu den wichtigsten Städten Pamphyliens. Funde weisen auf den Beginn der Münzprägung im 3. Jahrhundert v. Chr. hin.

Aus römischer Zeit ist nicht viel über die Stadt überliefert. In Byzantinischer Zeit wurde Sillyon Bischofssitz. Aus der seldschukischen Periode (1038–1194 n. Chr.) sind auf dem Plateau Gebäudereste und eine kleine Moschee erhalten. Die Stadt wurde ab dem 13. bis 14. Jahrhundert n. Chr. gänzlich verlassen und verfiel langsam. Die Bewohner wanderten hauptsächlich nach Perge und in das besser befestigte Attaleia (Antalya) ab.

Bis ins 20. Jahrhundert sind durch Erdrutsche immer wieder Teile der Stadt von dem steilen Tafelberg abgestürzt, zuletzt 1969 das Odeon, das Bühnenhaus des Theaters, sowie die orchestra und etliche Sitzreihen.

 
   
   
 
   
 
   
 
     
     
Fotos: @chim    
Text: Wikipedia u.a.